Die Angst vor dem Hasen

Befiel sie, als ein ebensolcher den Aufzug des Einkaufzentrums betrat. Er war sehr groß, sehr hässlich, und dem Geruch in dem engen Raum nach zu urteilen auch sehr verschwitzt. Offenbar eine lange Zeit hatte er gerade Schoko-Osterhasen an kleine Kinder verteilt, jetzt war er müde. Das bemerkte auch meine Tochter, sie klammerte sich an mich und schrie. Der Riesenhase kannte diese Reaktion offenbar schon, routiniert säuselte er mit Häschenstimme gar liebliche Worte und reichte einen Schokohasen herüber. Ich dankte artig, nach einigen Minuten hörte sie auch auf zu weinen, und als Mittagsnachtisch gab es diesmal Hasenschokolade.

Frohe Ostern!

Raumaufteilung

Arbeits- jetzt Schlaf-
Schlaf- jetzt Kinder2-
Pröl- jetzt Arbeits-
Kinder- immer noch Kinder-
Restzimmer auch gleich.
Er kann kommen.

Mit ohne

Es war meine Schuld. Sie wirkten irgendwie so ... fertig, gestern Abend, nach dem Baden. So ... perfekt. Wir waren nur zu dritt, wir tobten erst, ich las dann noch eine Gutenachtgeschichte, sie waren sehr artig, legten sich brav ins Bett, trotzten mir ein zusätzliches Schlaflied ab, schlossen die Augen und gaben fortan Ruhe.

Es war zu schön. Und sie sind erst knapp zwei Jahre alt. Da kann man nicht erwarten, nein, man sollte nicht erwarten, dass sie väterliche Vergesslichkeiten souverän kompensieren. So NASS habe ich sie und ihr Bett und alle Sachen in ihrem Bett noch nie erlebt.

Papa hatte die Windeln vergessen. Sein Wochenende wird nun größtenteils aus Wiedergutmachung bestehen. Hat er Pech, wird er heute Abend zur Strafe selbst gewickelt. Mit Größe drei. Aua.

Das Ritual

Nach dem Essen mit schallendem Räuber-und-Gendarm-Geheule ins Bad zum Zähneputzen toben. Im Hintergrund klappert Mama lachend das Geschirr weg. Eine Etage tiefer wissen die Nachbarn jetzt auch, dass wir fertig gegessen haben.

Badtür zu, nächstes Ritual.

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heutemorgen

Bin heutemorgen zweimal hängengeblieben.

Einmal hier, die Frau Kollegin lässt uns einen Brief an ihre Tochter mitlesen.

Und dort, wo ich ein WORTzumUNBEDINGTlernen entdeckte:von kniefallbestaunenswertem indie-lächeln begleitet

Endlich

NBC testet kürzere Werbepausen

Feierabend

Switch off.

Noch ein Tschüss in die Runde geworfen, behenden Schrittes gen Treppe, zwei, drei Stufen auf einmal nehmend hinunter, dann die Zielgerade. Kurve rechts, noch ein tschüss und Tür auf - durchatmen, Frischluft, endlich. Schön, dass es abends noch hell ist. Aber nicht zögern, weiter, links, noch ein paar Schritte, und dann sind sie schon zu sehen.

Am liebsten würde ich jetzt stehen bleiben und auf Pause drücken. Ich werde gerade mit großem Bahoo angekündigt, ihre Augen hangeln sich an Mamas ausgestrecktem Arm entlang und landen bald sicher in meinem Gesicht. Trotz geschlossener Autofensterscheiben höre ich ihr Kieksen, und dann muss ich auch ganz schnell rein, küssen, knuddeln, lachen, freuen.

Feierabend.

Richtig leben, oder?

Das könnt ihr mir nicht antun, Leute! Brecht mir die Beine, klaut mir den Fernseher, verbrennt meine Bücher, aber lasst mich nicht vier Wochen lang offline!So jammert der rOssi. Ich vermute, unsere Kinder werden, wenn sie alt genug sind und eigene Blogs haben, über solch Szenario lachen. Vier Wochen lang offline wird niemand, den sie kennen, jemals gewesen sein. Weil, dann kann man ja gar nicht richtig leben, oder? Papa? Wie war das früher, bei euch? Ihr habt dann immer Fernsehen geschaut, richtig? Mit Kabeln, das war bestimmt lustig.

Raus mit der Sprache (11)

Maaahhhhlll!Drückt das unbedingte Verlangen des singsangenden Kindes aus, etwas furchtbar Spaßiges, zum Beispiel Rutschen, zu wiederholen.

Nach dem zehnten Maaahhhhlll! wird die Vokabel nicht mehr hinausgejubelt, nach dem zwanzigsten erlöscht auch das wohlwollende elterliche Schmunzeln. Es sollte vielleicht erwähnt werden, dass das Kind die Rutsche noch nicht alleine erklettern kann.

Auch wegen väterlicher Knieschmerzen ist die Vokabel schließlich erweitert worden. Nach der dreißígsten Wiederholung - wunderschön auch das Treppenstufenauf- und -absteigen sowie die Intonation von "Talertalerdumusstwandern" - heisst es jetzt bei uns:Das letzte Mal!

Dangerous minds

Lehrer betteln um Schulschließung.

Sätze zum unbedingtlernen (2)

Denn dieses dauernde Scheibengewische vor mir macht mich warndreieckig.So flucht die SingleMama.

Dialoglastig

Abends, Abendbrot, Fernseher, Gespräch.

Nach etwa fünf Minuten haben wir auf stumm geschaltet, sowohl den Fernseher als auch unser Gespräch. Wir haben in Ruhe weitergegessen, die Ohren gespitzt und alle paar Minuten gelächelt.

Die Dialoge - und es waren offenkundig welche -, die eine gute halbe Stunde lang permanent per Babyphone live from the kinderzimmer übertragen wurden, fesselten unsere Aufmerksamkeit. Lange nicht mehr so lange so konzentriert jemandem zugehört.

Ist das schon Telefonüberwachung?

Ungeduld

Bruder da drin!Jawoll, aber nicht mehr lange. Sie werden sich ganz schön wundern, wenn er nicht mehr in Mamas Bauch ist. Ich hoffe nur, sie differenzieren: Wenn ich sehe, wie ihre armen Puppen manchmal wahrhaft misshandelt werden, bekomme ich Angst.

An den Ethikbeauftragten

Das musste sein:

ti

Ihr solltet euch was schämen.

Trotzkopf

So, eben gerade das doofe Gefühl losgeworden, ein infernalisch schreiendes Kind bei der Tagesmutter zurückgelassen zu haben. Musste nämlich daran denken, wie genauso engagiert sie sich am Nachmittag gegen die Heimkehr wehren wird.

Überhaupt wehrt sie sich ziemlich oft zurzeit. Dabei haben wir ihr doch eine eigene, sogar gleichaltrige Schwester organisiert, die das eigentlich alles abkriegen sollte. Klarer Fall von Fehlkalkulation, das.

Sauerei

Da kann man mal einen Sonntag Vormittag kinderfrei ausschlafen, schon sind Zeitdiebe unterwegs.

Im Fokus

Heuchler!

Ich will konsumieren

Und kann es doch nicht. Mein Problem: Kinder. Die wachen auf. Einfach so. Ihr Verständnis von der richtigen Zeit, dies zu tun, dürfte dem mancher älterer Menschen recht nahe kommen.

Da stehst du also 9.20 Uhr vor dem verriegelten Geschäft und würdest glatt die Schaufensterscheibe einschmeißen, wenn da nicht die Kinder wären. Neben dir, mit fragenden Blicken: 'Papa, was machen wir eigentlich hier?'

Und du gehst mit ihnen eben noch ein wenig den letzten Schneematsch wegspazieren und hoffst, dass da noch Zeiten kommen, in denen die Läden nicht erst öffnen, wenn die kinderlosen Akademixer ausgeschlafen haben.

via schwerinschwerin

Doof

... ist es ja auch, wenn man eigentlich zu Hause arbeiten müsste, stattdessen aber auf die erneut vollkommen Verfieberten achtet und massenhaft Zwiebelsaft produziert. Und draußen scheint die Sonne, die Vögel ruhen sich von ihrem Transkontinentalflug aus, die Osterdekorationen leuchten in den Fenstern, die Welt erwacht aus ihrem Winterschlaf.

Und es schneit.

Frühfron

Hui, da kann man ja Angst bekommen:In Deutschland heißt das "Frühförderung" und scheint sich langsam im Bewusstsein ambitionierter Eltern durchzusetzen.So gelesen bei Heise, wo es um die Bildungswut Eltern in den USA und China geht. Und eben auch in Deutschland. Die Zeit titelte nett Fron der frühen Jahre.

Offenbar sind wir also nicht ambitionierte Eltern. Unsere Kinder gehen zur Tagesmutter, treffen dort andere Kinder, bald sind sie im Kindergarten, wo sie wieder andere Kinder treffen, und die Tanten dort basteln und singen und springen mit ihnen den lieben langen Tag.

Frühförderung ist bei uns noch nicht im Bewusstsein angekommen. Das machen wir lieber selber. "Grün ja grün sind alle meine Kleider" - 1000 Mal gesungen, die Grundfarben sind nichts Fremdes mehr. Beim Treppensteigen, das im Moment unheimlich lange dauert, die Stufen laut mitgezählt. Anfangs als Ansporn für sie, doch bitte weiterzugehen, jetzt plappern sie mit. Und brauchen nicht für zig Geld in die Vorvorvorschule.

Ich bin kein Lehrer und auch kein Frühförderer, und was weiß ich von Erkenntnissen der Hirnforschung oder globalem Wettbewerb. Aber ich war froh, folgendes am Schluss des Heise-Beitrags doch noch gelesen zu haben:
Jedes Kind kann vollständig überfordert werden, aber auch unterfordert. Die Sorge der Eltern spielt hier eine große Rolle. Solange die Ängste der Eltern nicht projiziert werden, ist das Risiko nicht allzu groß. Es kommt nicht so sehr darauf an, was gemacht wird, sondern wie.via silberkind (Alles Gute für die Zielgerade!)

Fraktal

Drei bis vier Jahrzehnte werden wohl noch vergehen, bis sich hier familienfreundliche Strukturen entwickelt haben.Ach ja, diese Trendforscher. Gut übrigens, dass wir keine fraktale Puzzle-Familie sind - hört sich ja grausam an.

via Familien-Blog

Sätze zum unbedingtlernen

... dieser Blick, der zu ergründen sucht, ob man auch so eine ist, die ihr Kind der Hungerfolter aussetzt, mit der Flasche winkt und sie dann selbst austrinkt, während das Kind vor Freude weint, weil es wenigstens mal ne Flasche gesehen hat ... nachtrag: ach du Scheiße, jetzt versteh ich, ganz vergessen, das via! Tschulligung + Hundblick.

Namen ist amen

Wer einen Namen für sein Kind sucht, hat es manchmal gar nicht leicht. Wer dabei mit jemandem kooperiert, der qua Beruf Unmengen an Menschen mit Unmengen von Namen kennt, hat es noch viel schwerer. "Oh nöö, so heißt dieser Blödmann von neulich", heißt es dann, oder "so heißt schon die, das will ich nich nachmachen." Über Von Silben, Vokale und Etymologie war da noch gar nicht die Rede.

Aber auch Fernsehgucker haben so ihre Problemchen: Würde hier ja gerne kommentieren, hab aber keinen Bock auf die Rumregistriererei.

Raus mit der Sprache (10)

Büffelkindisch für Löffel. Wir lachen jedes Mal aufs Neue.

Sonntagsfragen

Wer außer uns hat ein Zahnputzlied mit Strophenform ABAB, das von der Titelmelodie des C64-Computerspiels "Decathlon" inspiriert ist?

Und wer kann mir verraten, warum - beim heiligen Commodore! - wir ein Zahnputzlied haben? Und warum gerade dieses?

Vielleicht habe ich früher doch ein klitzekleines Bisschen zu oft am Joystick geklebt.

Fallsucht

Vokaler Widerstand wird nach Phasen permanentem Neinsagens von uns nur noch selten akzeptiert. Dagegen ist problematisch - und das haben auch schon Antiatomkraftgegner erkannt -, wenn die Antagonistin sich langsam und mit herausforderndem Blicke auf ihre Knie plumpsen lässt und solcherart erstarrt verharrt.

Ungünstig, passiert dies während einer 15-Sekunden-Grünphase direkt zwischen linker und rechter Fahrspur. Noch ungünstiger, wenn eine schon zwei Treppen höher rumhampelt, drei Einkaufstüten an die Ausdauer der Gravitation erinnern und die Amazone sich nun vollends langlegt. Wenn dann noch gerade die Großfamilie der Nachbarin durchs Treppenhaus will, ist der Zeitpunkt gekommen, gar nichts mehr zu sagen, es sich auf der dritten Stufe ebenfalls gemütlich zu machen und die Augen zu schließen.

Elektrogeräte werden nach Implosionen meist zum Schrottplatz gebracht.

... zum dritten!

Fragen und Freuden einer Vaterschaft

Und andere?

Ja, würde mich auch freuen,...
Ja, würde mich auch freuen, wenn es hier weitergeht...
Familienurlaub - 10. Oktober, 15:39
noch alles in butter....
noch alles in butter. elterngeld war nicht, zu früh...
triple_double (Gast) - 22. August, 17:44
ein jahr später
.. und wie sieht eure situation heute aus? lässt sich...
martin (Gast) - 3. Juli, 13:38
Besuchen Sie mich doch...
Besuchen Sie mich doch mal in der Gartenstraße.
sela (Gast) - 6. Dezember, 00:17
Auf eine Weiterfuehrung!
...hoffe ich sehr! Ich bin zwar erst hier reingelesen,...
Gabriele (Gast) - 9. November, 13:56

Und Du?

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Und Kredite?

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Zuletzt aktualisiert: 10. Oktober, 15:39

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